Im Wartesaal sitzen oder selbst regieren?

Elly Heuss-Knapp ist in einer Großbürgerliche Familie 1881 hineingeboren.
Ihr Vater war angesehener Professor und die Mutter eine Adlige. Leider ist ihre Mutter kurz nach der Geburt ihres zweiten Kinder erkrankt. Somit ist sie im Haus mit Vater und Schwester aufgewachsen.

Abi? Studieren? Heiraten?

Mit 15 Jahren(1896) hatte Elly ihre Schule abgeschlossen. Und nun?

  • Abi? Gab es nicht für Frauen.
  • Studieren? Keine Chance. War erst 1900 für Frauen möglich.

Typisch für jungen Mädchen aus wohlhabenden Hause zu dieser Zeit war, dass sie nach der Schule ausschließlich auf die Ehe vorbereitet wurden. Wobei sie niemals ebenbürtig mit ihrem Mann über Politik oder anderen Fragen sich unterhalten konnten. Die Schulbildung für Mädchen war selbst zur Allgemeinbildung viel zu dürftig.
Ich zitiere folgendes aus dem Buch „Elly Heuss-Knapp- Die erste First Lady“

von Kirsten Jüngling u. Brigitte Roßbeck Seite 35:

Im Wartesaal zu sitzen, sich im Wartestand zwischen Schule, Pensionat und Ehe zu befinden, das trifft in jener Zeit auf fast alle jungen Mädchen der gutbürgerlichen Kreise zu. Viele fügen sich klaglos und warten darauf, aus der Obhut des Elternhauses in die des Gatten zu wechseln…“

Im Podcast zitiere ich mehr.
„…all das hilft ihr auch bei der Suche nach einem eigenen Weg.“

Ihr Weg wird tatsächlich in vielen Facetten ihres Lebens sehr untypisch sein.
Dies erfährst Du, wenn du Dich mehr mit ihrer Biografie beschäftigst.

Elly entdeckte für sich ihr Idol

Heute würden wir Mentor oder Vorbild sagen. Friedrich Naumann soll ihr Leben entscheidend verändern.
In jungen Jahren kaufte sie sich von ihrem Taschengeld die Zeitschrift: „Die Hilfe“. Geschrieben von Friedrich Naumann.

Ich zitiere aus dem ?Buch von Seite 30. Denn die spätere Generation wollte wissen, wenn denn an dem Friedrich Naumann so großartig gewesen sei. Der, der tausende von Menschen begeisterte. Alle wollten seine Reden hören oder lesen. Er war nämlich Pfarrer.
Sie erwiderte, dass „Naumann ein Mann unserer Tage war. Man lernte bei ihm neues Fragen…“

Sie beschloss Lehrerin zu werden

Trotz Unverständnis ihrer Freundinnen wollte sie mehr als nur Heirat. Sie wollte sich sozial engagieren. Keine Worte, sondern Taten folgen lassen.

Ihre erste private Schule-Ihr „Schülchen“

Elly selbst erst 19 Jahren gründete sie eine Schule. Sie nannte sie Schülchen.

Förderklasse für Mädchen

Kurze Zeit später gründete sie durch taktisches Geschick eine Förderstufe für Mädchen.
Im Buch wird beschrieben, wie sie es anstellte.
Ich zitiere Dir aus dem –>Buch dazu folgendes Seite 47 bis 48:

Gespannt sitzt sie nur noch auf der Stuhlkante, beugt sich zu ihm hinüber und kommt ohne Umschweife zur Sache: Alle Mädchen sollen und müssen berufstätig sein-so können sie besser für sich sorgen-es ist einfach die beste Voraussetzung für das Leben-längere Schulzeiten müßte es geben-eine bessere Allgemein- und Berufsausbildung anvisiert werden!…“

Liest man die Zeilen weiter als die die ich zitierte im Podcast, würde man meinen:
Elly hat sich selbst einen Job besorgt.

Im Positivem Sinne möchte ich diese Bemerkung anführen.
Und gleichsam zum Blick in die heutigen Zeit, dass fasst schon als ein Wunder bezeichnen.
Oder hast Du Dir Dein Job schon mal selbst besorgt??
–>Wenn ja, dann schreibe mich gerne an. Wir könnten gemeinsam im Podcast bestimmt eine interessant Geschichte für unsere Hörer aufnehmen.

Immer diese Unwissenheit

Ihr störte selbst ihre eigene Unwissenheit.
13 Tage vergingen also von Beschluss bis zur Tat. Sie verließ Straßburg und wollte ein Jahr in Freiburg ein Gaststudium absolvieren.
Dazu lese ich aus dem ?Buch auf Seite 51:
„Sie ging nach Freiburg ein Jahr zu einem Gaststudium…“

Danach war sie nicht mehr zu halten.
Ging anschließend nach Berlin. Die große Metropole heute wie damals.
Damals vielleicht noch ein Stückchen mehr.
Dort sollte sie ihre Idol kennenlernen. Friedrich Naumann.
Ein enger Mitarbeiter war Theodor Heuss.

Wie das Leben nun mal ist. Mit Höhen und Tiefen.
Theodor Heuss sollte ihr Ehemann dann werden.

Es sollte vielen Jahre weiterhin eine lehrreiche Zeit anbrechen…

Der 1.Weltkrieg

Plötzlich waren Freunde Feinde. Frankreich und Deutschland standen sich gegenüber.
3 Schüler aus der Knabenschule sollen dabei ums Leben kommen, die sie damals in Straßburg betreute.
Ihr Vater selbst ist ziemlich spät dann doch aus dem Elsass nach Deutschland gezogen.

Nazideutschland

Das Ehepaar Heuss war wegen ihre Sozialliberalen Gesinnung unerwünscht in Deutschland.
Arbeitsverbot.

In dieser Zeit entdeckte Elly ungeahnt eine Einnahmequelle.
Sie sollte die Werbung Im Radio revolutionieren.

Darum gilt sie als Werbefachfrau. In Wikipedia nachzulesen.
Vielleicht erzähle ich in einer 2.Episode mehr darüber.

Was ist die Moral der Geschicht?
Zielstrebig etwas erreichen ist möglich,
am Beispiel von Elly, was stark von anderen abwich!
(spontan gereimt von Manuela Degenhardt)

Ende. Letzte Frage? Worum geht’s im StoryPodcast?

Im Mittelpunkt steht der Mensch egal ob Privat und/oder Business, aber in Form einer Heldenreise. Das heißt mit positivem Ausgang. Spannende Geschichten aus heutiger Zeit oder vergangenen Zeiten. Präsentiert als Soloepisode, andererseits gern live mit Gästen im Gespräch über ihre Storys mit abwechselnden Themen. Du darfst kommentieren, damit wir eine Interaktion erreichen können. Geschichten aus dem Leben-so bunt wie dies eben. Jeden Dienstag und Donnerstag pünktlich 4Uhr morgens als Schmankerl und zur Steigerung der Freude auf Dein kommendes Wochenende eine weitere unterhaltsame, inspirierende und motivierende neue Folge. Ich freu mich. Bis bald. Deine Manu